Gerald Kaske Keramik

Tiere von Gerald Kaske

Anläßlich der Verleihung des DANNER Förderpreises 2oo2 in München begründete die Jury folgendermaßen ihre Entscheidung:

Kaskes Thema ist das Tier. Es ist ein archaisches Thema. Doch nur selten entdeckt ein Künstler in der vorgegebenen Form konkreter Tiere noch Neues, vorwärtsweisendes, das noch nicht Gesehene.

Kaske jedoch hat in strickter Konzentration auf das Thema in seiner selbstgewählten Einengung größte gestalterische Freiheit gefunden. Er hat das Wesen Tier studiert, dabei Eigentliches entdeckt und neue Wesen in seinen Plastiken geschaffen. Eine großartige Leistung. Voller Wucht treten neue Geschöpfe auf den Plan.


Gebrauchskeramik

Das Drehen an der Töpferscheibe habe ich begeistert in der Akademie der schönen Künste in München angefangen. Die Becherformen leiten sich von Blüten ab. Der Studienaufenthalt in Bolivien inspirierte mich zu Schildkröten- und Eulendosen, eine Kultur die Tier und Gefäß verband. Der Spaß am Drehen führte zu klaren Formen, die den Drehvorgang auf der Oberfläche durch tanzende Ringe nochsichtbar machen. Jedes Gefäß ist ein Einzelstück dessen Motiv ich nur einmal herstelle, also ein einmaliges UNIKAT.

Am Wichtigsten ist mir die Bemalung. Eine weiße Engobe trägt eine luftige, an asiatische Kalligraphie angelehnte skizzenhafte Erfassung der TIERE, Lebendig und kraftvoll bevölkern diese die Gefäße.Mit wenigen Strichen versuche ich das Wesen des Tieres einzukreisen. Ausgangspunkt sind Fotos von Heinz Sielmann ein Münchner Tierfilmer der noch sehr darauf achtet das Lebewesen in seiner unberührten Heimat abzulichten oder Gzimek, der das bedrohte Tier in seinen Lebensraum aufspürt.

Aber es findet sich auch Raum für Phantasiewesen Sie leben am Styx dem Fluß der Unterwelt dreiköpfige Hunde blaue Eulen und asiatsch wirkende Buchstabentiere. Meine Begeisterung für VÖGEL teilt sich in vielen hingehauchten Piepmätzen auf den Gefäßen mit. In unseren Garten sehe ich Spechte und viele Spatzen und Meisen die Sie auf bechern wiederfinden oder die Störche und Reiher Palkonyas / Ungarn die einen Gebrauchsgegenstand einzigartig machen, der den Betrachter inspiriert und dessen Form sanft in der Hand liegt.

Blaue Kreise rahmen die Becher und Tassen und konzentrische Augenringe im inneren der Tassen schmücken auch diesen Teil der Gefäßes. Die Kastenförmigen Brotdosen meist ca. 20x20x20 cm halten ein Viertel Pfisterbrot frisch. Vier Tierbilder bilden eine Tiergemeinschaft. Waldtiere, Vögel, Fische sind wie agyptische Hieroglyphen in die Oberfläche zart versenkt eingeritzt und glänzen seidig. Auch das Innere ist mit Tieren ausgestalte, eine erhabene Tierablage im Inneren verhindert das das Brot am Boden liegt.